2. Das Zelt
, [
1681-1682] des -es, plur. die -e, im
gemeinen Leben, -er, eine spitz zugehende Wohnung von Leinwand oder Fellen,
welche mit Stangen und Stricken befestigt wird, und jetzt nur noch bey den
Armeen im Felde gebraucht wird. Die Zelte aufschlagen, abschlagen u. s. f. Zelt
ist im gemeinen Leben am gangbarsten, und wird um der Kürze Willen auch noch
zuweilen von Dichtern gebraucht; außer dem ist Gezelt im Hochdeutschen
üblicher, nur daß in den Zusammensetzungen lieber das kürzere Zelt, als Gezelt,
gebraucht wird. Anm. Das Wort ist alt, und lautet schon bey dem Notker und
Willeram Kezelt, Gezelt, im Angels. Geteld, und ohne Vorsylbe, im Nieders.
Telt, im Angels. Tyld, im Engl. Tilt, im Isländ. Tiald, im Schwed. Tält. Es ist
von dem alten Selida, Seldo, Wohnung, Sitz, giselidon, wohnen, wovon auch Sidel
abstammet. Außer diesem hat man auch im Nieders. Tent, im Engl. und Holländ.
Tent, Franz. Tente, ein Gezelt zu bezeichnen, welches mit dem Lat. Tentorium
überein stimmt, und von tendere, dehnen, spannen, abzustammen scheinet. Der
Plural Zelter ist den Niederdeutschen Mundarten eigen, und wird daher im
Hochdeutschen nur im gemeinen Leben gebraucht.