Der Zeiger
, [
1673-1674] des -s, plur. ut nom. sing. 1.
Eine Person, welche etwas zeiget, Fämin. die Zeigerinn; ein für sich allein nur
im gemeinen Leben für Vorzeiger, Vorzeigerinn, übliches Wort. Zeiger dieses, d.
i. der Vorzeiger, oder Überbringer dieses Briefes, dieses Scheines. In den
Zusammensetzungen Anzeiger u. s. f. ist es gangbarer. 2. Ein Werkzeug, damit zu
zeigen, oder ein Ding, welches etwas zeiget. So wird der Zeigefinger oft auch
der Zeiger genannt. Besonders an einer Uhr, das Werkzeug, welches die Stunden
zeiget, es sey nun eine Sonnen- oder Räderuhr. Der Zeiger steht auf eins. In
den gemeinen Sprecharten einiger Gegenden, z. B. Meißens, wird daher die ganze
Uhr, sie sey nun eine Sonnen- Sand- oder Räderuhr, nach einer verderbten
Aussprache, der Seiger genannt, für Zeiger, obgleich Zeiger in der edlern
Schreib- und Sprechart in dieser Figur für Uhr nicht üblich ist, und auch
Hagedorn, einmahl Zeigerschlag für Glockenschlag gebraucht. Vermuthlich
geschiehet es wegen einiger Ähnlichkeit in der Gestalt mit dem Uhrzeiger, wenn
die Gold- und Silberarbeiter ihre Grabsichel Zeiger nennen.