Zählen
, [
1645-1646] verb. reg. act. 1. * Reden,
sprechen, besonders vernehmlich sprechen; eine längst veraltete Bedeutung, in
welcher noch erzählen üblich ist, (
S. dasselbe.) 2. Die in der Mehrheit enthaltenen
Einheiten oder Individua bestimmen. Geld zählen. Die Soldaten, die Stunden, die
Sterne zählen. Er kann nicht drey zählen, ist im höchsten Grade einfältig.
Etwas an den Fingern herzählen. 3. Einen Platz unter einer höhern Classe
bestimmen; mit unter. Jemand unter die Gelehrten, unter seine Freunde zählen.
Unter die Götter gezählet werden. So auch das Zählen, und die Zählung. Anm. Von
des Kero Zeiten an zellan, zelan, im Nieders. tellen, zählen, und talen,
zahlen, im Angels. tellan, im Engl. tell, im Schwed. tälja, welche insgesammt
nicht allein zählen, sondern auch reden, schwatzen, plaudern bedeuten, daher
auch das Nieders. Taal, das Schwed. Taal, das Isländ. Thula, das Engl. Tale,
die Sprache, ingleichen eine Erzählung, Nachricht, bedeuten. Es scheinet, daß
es in der erstern weitern Bedeutung eine Onomatopöie des Sprechens, die zweyte
Bedeutung aber bloß die engere von jener ist. Wachter und Ihre leiten es mit
sehr sichtlichem Zwange von theilen, Schwed. tälja, schneiden, her.
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1645-1646]