Wund
, [
1619-1620] adj. et adv. verwundet, an der
obern Haut verletzet. 1. Eigentlich, wo es als ein Adverbium am häufigsten ist.
Jemanden wund schlagen, ihn wund hauen. Sich wund reiten, wund gehen, durch
vieles Gehen oder Reiten die äußere Haut aufreiben und entzünden. Seltener als
ein Adjectiv. Eine wunde Haut haben, eine aufgeriebene, entzündete. Sie wird
eine schlechte Figur machen, wenn sie ihm wunde Augen entgegen bringt, Weiße.
Figürlich, für bekümmert, in welcher Bedeutung es als ein Adjectiv am
häufigsten ist. Ein wundes Herz, welches einen geheimen Kummer hat. Du, die du
Nattern zeugst, mein wundes Herz zu stechen, Weiße. Ein wundes Gewissen, ein
bekümmertes, verwundetes. Anm. Das Wort kommt als ein Adjectiv schon bey den
Schwäbischen Dichtern vor. Vielleicht ist die besorgte Zweydeutigkeit und der
Gleichlaut mit Wunde und Wunder die Ursache, warum man es von je her nicht gern
als ein Adjectiv gebraucht hat. Auch in der figürlichen Bedeutung kommt es eben
so häufig nicht vor.
S. Wunde.