Die Wissenschaft
, [
1581-1582] plur. die -en. 1. Der Zustand,
da man etwas weiß, Kenntniß, Nachricht davon hat; ohne Plural. Ich habe keine
Wissenschaft von der Sache, oder, um dieselbe. Etwas zu jedermanns Wissenschaft
bekannt machen, damit jedermann es wisse. Es fängt in dieser Bedeutung an, im
Hochdeutschen zu veralten; vermuthlich um der Zweydeutigkeit mit den folgenden
Bedeutungen Willen. Im Oberdeutschen ist es noch für Andenken üblich.
Denenselben ruhet in gnädigster Wissenschaft, in gnädigem Andenken. 2. Der
Inbegriff dessen, was man im engern Verstande weiß, der Inbegriff der klaren
und deutlichen Begriffe, welche man hat, besonders die Einsicht in den
Zusammenhang allgemeiner Begriffe; auch ohne Plural. Ein Mann von vieler
Wissenschaft. Alle seine Wissenschaft verlieren. Auch diese Bedeutung kommt
wenig mehr vor. Am häufigsten gebraucht man das Wort noch. 3. Objective, von
dem Inbegriffe in einander gegründeter allgemeiner Wahrheiten; wodurch sich die
Wissenschaft von der Kunst unterscheidet, indem diese bloß Ausübungssätze, jene
aber in einander gegründete allgemeine Wahrheiten enthält. Es gibt demnach so
viele Wissenschaften, als allgemeine Wahrheiten, wie Wahrheiten Einer Art, und
in einander gegründet betrachtet werden. Anm. Im Nieders. Witskup, im Schwed.
wetenskap. In den ältesten Oberdeutsch. Schriftstellern ist mir dieses Wort
nicht vorgekommen, indem sie Chiwizs, Gewizzeda, Chiwizssa, dafür gebrauchen.