Der Wispel
, [
1577-1578] des -s, plur. ut nom. sing.
eine Art Maßes trockner Dinge, besonders des Getreides, welches dem nördlichen
Deutschlande vorzüglich eigen ist, und in den meisten Gegenden zwey Malter,
oder 24 Schäffel hält. Indessen gibt es doch Orte, wo er mehr oder weniger
Schäffel hält, wo aber die Ursache in der Größe der Schäffel zu liegen
scheinet. So hat er im Braunschweigischen 3, und in Hamburg 10 Schäffel. Anm.
In Niedersachsen gleichfalls Wispel, in einigen Gegenden Winspel. Das Wort
lautet im Chron. Mont. Sereni bey dem Jahre 1217 Wischepele, in Niederdeutschen
Urkunden Wiheschepele, und in einer Belziger Urkunde von 1383 Weinschaffel. In
einer Urkunde von 1250 in Stapforsts Hamb. K. H. Th. 2, S. 30 heißt es: drey
Wyspel welkhern Wichschepel werden genomet. Vielleicht von Wic, vicus, d. i.
Stadtscheffel, Stadtmaß. In einigen Gegenden werden auch die Mispeln, Wispeln
genannt. [
1579-1580]