Der Wirrwarr
, [
1575-1576] des -es, plur. die -e, eine
verworrene Vermischung mehrerer Dinge. Sich aus dem Wirrwarr nicht heraus
finden können, aus dem verworrenen Handel. Salmasius macht über diese Stelle
einen trefflichen Wirrwarr, Less. Es ist durch eine Verdoppelung des Wortes
wirren, mit bloßer Veränderung des Vocales gebildet, nach welcher Form man im
Niederdeutschen mehrere Wörter hat; z. B. Schnickschnack, Wibbelwabbel,
Titeltatel u. s. f. Im Hochdeutschen ist diese ganze Form fremd, indem man von
derselben nur das einzige Wort Mischmasch hat, dem es aber auch an der nöthigen
Würde für die edle Schreibart fehlet. Dieser Mangel drückt das Wort Wirrwarr
noch mehr, indem man im Hochdeutschen dafür Gewirre hat, daher jenes nur noch
zuweilen in den niedrigen Sprecharten gehöret wird, obgleich Lessing aus
Vorliebe für die Niedersächsische Mundart es mehrmahls gebraucht hat.
S. Wischwasch.