Widerspänstig
, [
1523-1524] -er, -ste, adj. et adv. sich
thätig weigernd, den Willen eines andern zu gehorchen, und darin gegründet.
Widerspänstig seyn. Sich widerspänstig bezeigen. Wenn man mit Kindern anfängt,
zu vernünfteln, so ist es kein Wunder, wenn sie widerspänstig werden, Weiße.
Widerspänstige Unterthanen. Widerspänstig druckt mehr die thätige Verweigerung
des Gehorsams, widersetzlich aber mehr den thätigen Widerstand aus. Jenes ist
ein Abkömmling von spannen in der heutigen Bedeutung, oder auch von dem alten
spanen, reden, bereden, da es denn eigentlich widersprechend bedeuten würde. (
S. Abspänstig) Im Oberdeutschen ist dafür noch jetzt
widerspännig üblich. So auch die Widerspänstigkeit, die thätige Verweigerung
des Gehorsams, und die Fertigkeit dieser Verweigerung.