Weissagen
, [
1467-1468] verb. reg. act. im Particip.
geweissaget, zufällige künftige Dinge vorher sagen, besonders solche Dinge,
welche aus keiner nothwendigen Folge des vorhergehenden und nachfolgenden
eingesehen werden können; ein im gemeinen Sprachgebrauche großen Theils
veraltetes Wort, welches theils nur noch im biblischen Style, theils in den
höhern Schreibart gebraucht wird. Im gemeinen Leben ist dafür prophezeyen, in
der edlern Schreibart aber vorhersagen üblich. So auch das Weissagen. Anm.
Schon bey den ältesten Oberdeutschen Schriftstellern wizzagan, im Sclavon.
westiti. Die erste Hälfte ist ohne Zweifel von weis, wissend oder weise; denn
daß die zweyte unser sagen ist, siehet ein jeder. Daher ist die gewöhnliche
Schreibart weißagen für weissagen, oder besser weissagen die unrichtigere.
Ehedem lautete das Particip. im Oberd. weisgesaget, welches aber jetzt veraltet
ist.