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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

Die Weise | | Der Weisel

- Weise

, [1463-1464] das vorige Wort, so fern es in Zusammensetzungen gebraucht wird, Adverbia zu bilden, eine Art und Weise zu bezeichnen, welche durch das vorher gehende Wort näher bestimmt wird. Scherzweise, als im Scherze; haufenweise, in Haufen; wechselsweise, auf eine abwechselnde Weise; stufenweise, bittweise, in Gestalt einer Bitte; kreuzweise, in Gestalt eines Kreuzes; den Wein nur faßweise verkaufen, in Fässern; paarweise gehen, in Paaren u. s. f. Die härtere Oberdeutsche Mundart, welche das mildernde e scheuet, verbeißet es auch hier, und spricht scherzweis, herdenweis u. s. f. Das Substantivum kann in diesen Zusammensetzungen nur Adverbia bilden, daher es ganz wider die Analogie ist, wenn einige solche Wörter als Adjectiva gebrauchen wollen; ein eimerweise Verkauf, für ein Verkauf nach Eimern. Was wahre Zusammensetzungen sind, oder getheilt geschrieben werden muß, muß aus der Sprachlehre erlernet werden. So kann z. B. thörichter Weise nicht thörichterweise geschrieben werden, weil das bestimmende Wort seine völlige Biegungszeichen hat, daher auch Weise noch seine ganze substantivische Gestalt unverletzt behalten muß.
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