Das Weh
, [
1435-1436] des -es, plur. die -en, oder
das Wehe, des -s, plur. die -n, gleichfalls die vorige Interjection, aber in
anderer Gestalt, als ein Substantivum gebraucht. 1. Schmerz, es sey nun
körperlicher oder moralischer. Du willst mein Glück, Myrtill, und mehrst doch
nur mein Weh, Gell. Es ist in dieser Bedeutung für sich allein größten Theils
veraltet, indem es theils nur noch im Zusammensetzungen vorkommt, das Kopfweh,
Zahnweh, Halsweh, Magenweh, Heimweh u. s. f. theils in engerer Bedeutung, und
nur im Plural allein, von den Geburtsschmerzen. Wehen bekommen,
Geburtsschmerzen. Wehen haben, die Wehen kommen. 2. Ein unglücklicher Zustand,
ein Unglück, im Gegensatze des Wohles; auch in dieser Bedeutung kommt es nur
noch selten vor. Dein Wohl und Wehe hänget davon ab, dein Glück und Unglück.
Anm. Im Ottfried kommt dafür Wewa vor, welches aber längst veraltet ist. Die
Declination dieses Wortes kann streitig gemacht werden, weil die Fälle, in
welchen Wehe im Singular vorkommt, fast niemahls im Plural gebraucht werden,
der Plural die Wehen, aber, nie im Singular üblich ist, daher es möglich ist,
daß das letztere im Singular die Wehe gehabt hat. Sind aber beyde nur Ein Wort,
würde es nach der sechsten Declination in meiner Sprachlehre gehen.