Der Weck
, [
1423-1424] des -es, plur. die -e, in
einigen Gegenden, die Wecke, plur. die -n. 1. * Ein Keil, eine im Hochdeutschen
längst veraltete Bedeutung, welche noch in einigen Oberdeutschen Gegenden
üblich ist. 2. Eine Art seinen Weitzenbrotes, welches einiger Maßen die Gestalt
eines doppelten, mit den breiten Oberflächen zusammen stoßenden Keiles hat, und
an andern Orten eine Stolle, ein Strietzel genannt wird. Ein Christweck,
dergleichen man um Weihnachten zu backen pflegt, an andern Orten eine
Christstolle; Osterweck, Eyerweck, Spitzweck u. s. f. An andern Orten sind die
Wecke oder Wecken eine Art viereckten, mit Milch angemachten, und vor dem
Backen in Wasser gesottenen Weitzenbrotes, mit vier Zipfeln. 3. Eine Masse
frischer Butter, welche eine ähnliche längliche, an beyden Enden zugespitzte
Gestalt hat, ein Weck Butter, ein Butterweck, in manchen Gegenden ein
Butterstrietzel. Anm. Man könnte dieses Wort in der zweyten Bedeutung von dem
Mittellat. Focacia ableiten, welches auch nur Focius, Foca lautete, und unter
der Asche gebackene Kuchen bedeutete. Allein daß die Ähnlichkeit der Gestalt
mit einem Keile der Grund der Benennung ist, erhellet theils daher, daß ein
Weck Butter in einigen Oberdeutschen Gegenden wirklich ein Keil heißt; theils
aber auch, daß Cuneus im mittlern Lateine häufig von obiger Art Weitzenbrotes
gebraucht wird. Vno cuneo, h. e. albo pane, modicisque cibariis in hebdomada
sustentabatur, heißt es in Buschii Chron. Windesem. bey dem Du Fresne. In der
Picardie ist Cuignet eben dasselbe vierzipfelige, und mit Milch angemachte
Weitzenbrot, welches man in Niedersachsen eine Wecke oder Wegge heißt.
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1423-1424]