1. * Das Wand
, [
1373-1374] des -es, plur. inus. ein im
Hochdeutschen für sich allein längst veraltetes Wort, so wohl ein Gewebe,
besonders ein wollenes Gewebe, als auch die daraus bereiteten Kleidungsstücke
zu bezeichnen, welches noch in der ersten Bedeutung im Niedersächsischen üblich
ist, wo Wand wollenes Tuch bedeutet. Im Hochdeutschen ist es nur noch in den
Zusammensetzungen, Gewand und Leinewand, üblich; Siehe diese Wörter. Anm. Im
Oberdeutschen hatte man dafür mit einer andern Ableitungssylbe Watt, Wad,
welches bey dem Ottfried und andern häufig vorkommt, und so wohl Tuch, als auch
ein Kleid, bedeutete. Daher ist uuattun bey dem Kero, bekleiden. Es ist schwer
zu entscheiden, was in diesem so alten und so einfachen Worte der Stammbegriff
ist, ob es der Begriff des Bekleidens ist, da es denn zu vestire gehören würde,
oder der Begriff der Biegsamkeit, da es denn mit Band, Fahne, Winden u. s. f.
Eines Geschlechtes seyn könnte. Dem sey, wie ihm wolle, so ist das Lat. Pannus
augenscheinlich damit verwandt. [
1375-1376]