2. Die Wahl
, [
1337-1338] plur. die -en, von dem
Zeitworte wählen, der Zustand, oder die Handlung, da man wählt, das ist, sich
unter mehrern Sachen zu Einer durch Vorstellungen bestimmet. Sind die
Vorstellungen deutlich, so heißt es eine Wahl im engern Verstande; sind sie
undeutlich, so ist es bloße Willkühr. Die freye Wahl, welche in einer
allgemeinen Erkenntniß, oder in allgemeinen Vorstellungen gegründet ist. Aus
eigener Wahl nach vorläufiger Entschließung durch Bewegungsgründe. Die Wahl
fällt mir schwer. Einem die Wahl lassen. Eine Wahl ansteilen. Eine Wahl
treffen, ein feyerlicher Ausdruck für das kürzere wählen. Du hast unter beyden
die Wahl. Die Wahl stehet bey dir. Zur Wahl schreiten. Eine Würde durch die
Wahl erlangen. Die Wahl machen, in den Zuckersiedereyen, (
S. Wählen.) Wenn dieses Wort ein eigentliches Abstractum
ist, so leidet es keinen Plural; allein wenn es von concreten Wahlhandlungen
gebraucht wird, so ist derselbe nicht ungewöhnlich. Beglückt in ihren Wahlen,
Zachar. Anm. Schon bey dem Notker uuala, im Böhmischen wolenu. Im
Niedersächsischen ist dafür noch Kör üblich. Siehe Köhren, Kiesen und Chur. Von
der Etymologie des Wortes Wahl, (Siehe Wählen.) In der Bedeutung einer
gewählten Person oder Sache, wie Röm. 2. 7. ist es im Hochdeutschen veraltet.
[
1339-1340]