Vorbringen
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1257-1258] verb. irreg. act. (
S. Bringen.) 1. * Für hervor bringen, zur Wirklichkeit
bringen, eine jetzt veraltete Be- deutung. Was die Erde vorbringet. 2. Aus
einem verborgenen oder unbekannten Orte bringen, in die Gegenwart anderer
bringen; nur noch zuweilen, für herbey bringen. Das Geld aus dem Kasten
vorbringen. Bey dem Ottfried heißt thaz muaz furibrahta so viel, als er setzte
das Abendessen auf. 3. Am häufigsten gebraucht man es noch für, durch Worte
äußern, besonders ein Verlangen, ein Anliegen, eine Entschuldigung durch Worte
äußern. Was hast du vorzubringen, vorzutragen, anzubringen. Er konnte kein Wort
vorbringen, heraus bringen. Eine Sache sehr oft vorbringen. Eine Ursache, kahle
Entschuldigungen vorbringen. Einem seine Klage vorbringen, wofür doch
vortragen, oder seine Klage vor ihn bringen üblicher sind. Die vorgebrachte
Entschuldigung, So auch das Vorbringen. Anm. Bey dem Kero franpringan, bey dem
Ottfried frambringan, bey dem Willeram aber schon vurebringan. Auch Notker sagt
schon uuort furebringen. Im Oberdeutschen lautet es noch jetzt fürbringen.
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1257-1258]