Die Vierung
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1211-1212] plur. die -en, von dem schon
ungewöhnlichen Zeitworte vieren. 1. Die Handlung des Vierens, ohne Plural; wo
noch in der Geometrie die Quadratur des Zirkels, d. i. die Verwandlung eines
Zirkels in ein gleichseitiges Viereck von eben so großem Inhalte, bey einigen
die Vierung genannt wird. 2. Ein Viereck, eine Figur, welche vier gerade Seiten
und vier Winkel hat. In der Vierung, in das Quadrat. Am üblichsten ist es noch
im Bergbaue, wo die Vierung ein gevierter Raum ist, welcher die gesetzmäßige
Breite einer Zeche ausmacht, und von der Fläche des Saalbandes an 3 1/2 Lachter
in das Hangende und eben so viel in das Liegende beträgt, welcher Raum allemahl
den Gewerken einer Zeche eigenthümlich gehöret, da denn auch das Recht über
diese Vierung, die Vierungsgerechtigkeit genannt wird. Ein jeder belehnter Gang
führet seine Vierung mit sich. Die Vierung leiden müssen, diesem Vierungsrechte
eines ältern Gewerken weichen müssen. Jemanden in die Vierung fallen.
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1211-1212]