Verwüsten
, [
1183-1184] verb. reg. act. eigentlich zur
Wüste, oder einem unbewohnten Orte, machen, und dann, und zwar am häufigsten,
in figürlichem Verstande, verderben, zu Grunde richten, so wohl von großen als
kleinen Gegenständen. Ein Land durch die Truppen verwüsten lassen. Das Erdbeben
hat ganz Italien, die Feuersbrunst die Stadt, das Haus verwüstet. Die Soldaten
haben alles in dem Hause verwüstet. Eine Gegend mit Feuer und Schwert
verwüsten. Ein verwüstetes Land, Schloß, Haus. Im gemeinen Leben sagt man, ein
Kleid, ein Messer, ein Buch verwüsten, es verderben, unbrauchbar machen.
Ingleichen nach einer nahe verwandten Figur, ohne Noth und Nutzen verbrauchen,
verschwenden, gleichsam durch unbesonnenen Gebrauch zu Grunde richten. Viele
Kinder, viel Holz verwüsten. Viel Papier verwüsten, unnütz verschreiben oder
verbrauchen. So auch die Verwüstung, so wohl von der Handlung, als dem
Zustande. Die Verwüstung von einem Lande abwenden. Eine große Verwüstung
anrichten. Im Isidor aruuostan, bey dem Strycker verwuesten, in den spätern
Zeiten nur wasten uns wüsten.
S. Wüsten.