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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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Vervielfältigen

, [1167-1168] verb. reg. act. vielfältig machen, machen, daß ein Ding mehrmahl da ist; ingleichen, als ein Reciprocum, sich vervielfältigen, sich vermehren. Wer die Natur aufmerksam ansieht, vervielfältigt sich ihre Reitzungen, Gell. In einem eckigen Spiegel vervielfältigen sich die Gegenstände. So auch die Vervielfältigung. Im Niederdeutschen nur vervelen, vervielen, welches daselbst auch im figürlichen Verstande, wegen der Menge Überdruß erwecken, bedeutet. Das vervielte mir zuletzt, ich ward es zuletzt überdrüssig. In einem etwas andern Verstande scheint dieses vervielen in Schlesien üblich zu seyn; wenigstens heißt es bey dem Günther:
Darauf vervielt ihm noch die Zeche. Ja, sprach der Wirth, u. s. f.
Es schien ihm zu viel gefordert zu seyn.
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