Das Vertrauen
, [
1161-1162] des -s, plur. car. nicht so
wohl die Handlung des Vertrauens, in welcher Bedeutung dieses Wort indessen
auch nicht selten ist, als vielmehr die feste Erwartung eines Guten von
jemanden, und im engern Verstande, seiner Sicherheit, seiner Wohlfahrt, wo
dieses Wort einen höhern Grad der Erwartung bezeichnet, als Hoffnung, aber
einen schwächern, als Zuversicht. Wo ist dein Vertrauen? Tob. 2, 15. Ich habe
oder hege das Vertrauen, daß du es nicht thun wirst. Sein Vertrauen auf
jemanden haben oder stellen, zwey veraltete biblische R. A. wofür man jetzt
sagt, sein Vertrauen auf eine Person oder Sache setzen. Aber, kein Vertrauen zu
jemanden haben, ist in weiterm Verstande, keine Neigung haben, ihm zu trauen,
seinen Worten oder Versprechungen Glauben beymessen. So auch, Vertrauen zu Gott
haben, die Erfüllung seiner Zusagen von ihm erwarten. Ich will dir ein Wort im
Vertrauen sagen, in Erwartung deiner Verschwiegenheit, oder Abneigung, einen
übeln Gebrauch davon zu machen. Allein im Vertrauen! (nähmlich, sey das
gesagt,) er ist es nicht werth. [
1163-1164]