Vertiefen
, [
1159-1160] verb. reg. act. 1. Tief oder
tiefer machen. Einen Graben vertiefen. Einen Hafen vertiefen. Vertiefte
Figuren, bey den Metallarbeitern, im Gegensatze der erhabenen. Daher die
Vertiefung, auch ein tiefer gemachter Ort, eine vertiefte Stelle. Die
Vertiefung in einem Flusse. Bey den Mahlern werden die dunkeln Stellen ohne
Widerschein, besonders in den Falten eines Gewandes, Vertiefungen genannt. Bey
den Gürtlern ist der Vertiefstämpel, ein Stämpel, die mit dem Haustämpel
ausgehauenen Scheiben zu den Knöpfen zu vertiefen, oder hohl zu schlagen. 2. In
die Tiefe senken, wo es doch nur in verschiedenen figürlichen Bedeutungen
üblich ist. Man vertiefet sich in etwas, wenn man sich so weit darin einlässet,
daß man nicht leicht wieder daraus zurück gebracht werden kann. In
Betrachtungen vertieft seyn. Sich im Nachdenken über etwas vertiefen. Er war
über seiner Arbeit so vertieft, oder hatte sich in seine Arbeit so vertieft,
daß er mich nicht kommen hörte. In Sünden, in Schulden vertieft seyn. Wo es
doch nur selten als ein Beywort gebraucht wird. In sunden ein vertiefet man,
Winsbeck. Bey dem Opitz vertäuft. So auch die Vertiefung.