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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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Verthun

, [1159-1160] verb. irreg. act. ( S. Thun.) 1. * Verderben, ingleichen unglücklich machen, eine alte Bedeutung. Das du den Sunder niht vertuost, Winsbeck. Im Angels, forduon. Im Hochdeutschen ist es veraltet, außer daß es noch in einigen Provinzen, z. B. in Meißen, gehöret wird. Kommst du mir noch mit dem dummen Bauer Kerl? Du weißt ja, daß er so gut als verthan ist, Weiße, so gut als verloren. 2. Ohne Noth und auf eine unnütze Art verwenden, wo es einen etwas geringern Grad als verschwenden bedeutet. Viel Geld verthun, durchbringen. Sein Vermögen verthun. Große Summen mit Bauen verthun. Es verthut jemand viel, wenn er viel Geld ohne Noth ausgibt. ( S. Verthulich.) 3. Im weitesten Verstande und am häufigsten im gemeinen Leben, verbrauchen überhaupt. Der Kramer hat mehr Waare, als er verthun (absetzen) kann. Die Maurer haben allen Kalk, die Zimmerleute alles Holz verthan, verarbeitet. Besonders von dem Gelde. Viel Geld verthun, ausgeben, ohne zu bestimmen, ob es auf eine unnütze oder nützliche Art geschehe.
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