Verstören
, [
1153-1154] verb. reg. act. 1. Aus
einander stören, zerstreuen, in welcher Bedeutung es nur noch im gemeinen Leben
üblich ist. Die verstörten Thiere werden dich schrecken, Hiob 2, 17; die durch
Furcht aus einander getrieben, zerstreuet worden. Verstört aussehen, Schrecken,
Furcht und Zerstörung durch Mienen und Kleidung verrathen.
Geliebte, hört dieß Schreyn, (spricht sie vor Furcht
verstört,) Zachar.
Daher das Franz. etourdi. 2. In die Ferne stören, durch die
Furcht, über einer unerlaubten Handlung betroffen zu werden, in die Ferne
treiben; wo aber auch die vorige Bedeutung Statt finden kann. Die Diebe, die
Räuber wurden verstöret, welches mehr ist, als das bloße gestört. 3. Durch
gewaltsame und völlige Trennung des Zusammenhanges vernichten; in welchem
Verstande es doch in der edlern Schreib- und Sprechart veraltet ist, wo dafür
zerstören gebraucht wird. In der Deutschen Bibel kommen verstören, Verstörer
und Verstörung, für zerstören, Zerstörer und Zerstörung noch häufiger vor,
selbst in der sonst ungewöhnlichen Bedeutung der Vernichtung des Zusammenhanges
thierischer Körper für umbringen, ausrotten, auftreiben u. s. f. So auch die
Verstörung.