Verschwinden
, [
1131-1132] verb. irreg. neutr. (
S. Schwinden,) welches das Hülfswort seyn erfordert,
sich den Augen geschwinde entziehen, auf eine geschwinde und unmerkliche Art
unsichtbar werden. Der Engel des Herrn verschwand, Richt. 6, 21. Wie ein
Frühlingsnebel vor der Sonne verschwindet. Alle Hoffnung ist verschwunden. Mein
Glück verschwand, wie ein Traum in einer Sommernacht. Es ist vor meinen Augen
verschwunden, wenn etwas auf eine uns unbemerkte Art weggekommen ist, ohne daß
man weiß, wie. Der Schuldner ist verschwunden, wenn er mit der Flucht entkommen
ist. Man sondre den Begriff der Tugend von der Freundschaft ab, so verschwindet
ihr Werth und ihr heiliger Glanz, Gell. Daher das Verschwinden. Anm. Schon bey
dem Notker fersuuinden, der es auch in weiterer Bedeutung für vergehen
gebraucht; min lib (Leben) ist fersuunden in leide. Ehedem wurde es auch für
das thätige verschwenden gebraucht, da es denn unter andern auch zerstreuen
bedeutete. Fersuuanta andere diese, es zerstreuete die Völker, Notk. Do
verswant er ein michel her, Stryk. Im Schwed. försvinna, Lat. evanescere.