Vermischen
, [
1093-1094] verb. reg. act. zwey Dinge
unter einander wischen, welches so, wie das einfache mischen, in weiterer und
engerer Bedeutung gebraucht wird. 1. In weiterer, wo es doch nur in einigen
Fällen hergebracht ist, Dinge verschiedener Art unter einander thun, für
vermengen. An beyden Ufern stehet das fette Gras mit Blumen vermischt, Geßner.
Am üblichsten ist in diesem Verstande das Mittelwort vermischt. Vermischte
Schriften, Schriften oder Aufsätze von verschiedener Art ohne Ordnung unter
einander. Eine vermischte Linie, vermischte Figur, in der Geometrie, welche aus
geraden und krummen Linien bestehet. Eine vermischte Zahl, in der Rechenkunst,
welche aus ganzen Zahlen und Brüchen zusammen gesetzt ist. Und so in hundert
andern Fällen mehr. 2. In engerm Verstande, zwey oder mehr Dinge so unter
einander mengen, daß die Kennzeichen aufgehoben und verwechselt werden. Den
Wein mit Wasser vermischen. Essig mit Galle vermischt, Matth. 27, 24. 3.
Figürlich, sich mit einer Person fleischlich vermischen, den Beyschlaf mit ihr
ausüben, als ein anständiger Ausdruck für verschiedene, im gemeinen Leben
übliche niedrigere. So auch die Vermischung. Die fleischliche Vermischung, der
Beyschlaf.