Münchener DigitalisierungsZentrum - Digitale BibliothekBSB - Bayerische Staatsbibliothek

Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

Der Verleiher | | Verlenken

Verleiten

, [1271-1272] verb. reg. act. eigentlich einen unrechten, falschen Weg leiten, in welchem eigentlichen Verstande doch wenig gebraucht wird, mißleiten. Am üblichsten ist es im figürlichen Verstande, durch unrichtige Vorstellungen zu einer unerlaubten, unanständigen, nachtheiligen Handlung bewegen, als ein glimpflicherer Ausdruck für das härtere verführen. Jemanden zum Zorne, zum Trunke verleiten. Er ist dazu verleitet worden. In weiterer Bedeutung auch zuweilen zu etwas bewegen, wozu der andere nicht entschlossen war, wie verführen. Jemanden zum Spaziergange verleiten. So auch die Verleitung. Anm. Schon bey dem Ottfried u. s. f. firleitan, der auch Firleitar für Verführer gebraucht. Von dem irrigen Gebrauche dieses Wortes Sir. 33, 2. S. Verleiden.
Der Verleiher | | Verlenken