Verkürzen
, [
1263-1264] verb. reg. act. kürzer machen,
im Gegensatze des Verlängerns, so wohl eigentlich von der Ausdehnung in die
Länge. Die Figuren verkürzen, die Verkürzung der Figuren, in der Perspective
und perspectivischen Mahlerey. Correggio war der erste, welcher die Figuren in
der Luft erhob, sie zu verkürzen. Am Mittage, wenn sich die Schatten verkürzen.
Ist denn die Hand des Herren verkürzt? 4 Mos. 11, 23. Als auch von der
Zeitdauer. Und wo diese Tage nicht würden verkürzt, Matth. 34, 22. Die Jahre
der Gottlosen werden verkürzt, Sprichw. 10, 27. Sein Leben verkürzen, dessen
Ende durch Entleibung, Unmäßigkeit u. s. f. beschleunigen. In einem andern
Verstande sagt man, sich oder andern die Zeit verkürzen, die Dauer derselben
unmerklich machen. Durch angenehme Gespräche die langen Winterabende verkürzen.
Daher die Zeitverkürzung. Wo wir manche Stunde in süßen unschuldigen Spielen
verkürzten, Geßn. Angenehme Aussichten zu beyden Seiten verkürzen den langen
Weg. Wofür auch nur das einfache kürzen üblich ist, (
S. dasselbe.) Nach einer noch weitern Figur ist
verkürzen in manchen Fällen so viel als vermindern. Jemanden seinen Lohn
verkürzen, ihm auf ungebührliche Art etwas davon abbrechen. Jemanden seinen
Ruhm verkürzen, wofür doch schmäh- lern üblicher ist. Einem an seinen Gebühren
verkürzen, im gemeinen Leben, ihm etwas davon abkürzen. So auch die Verkürzung.
In manchen Fällen ist für dieses Zeitwort abkürzen üblicher.
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1263-1264]