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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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Verirren

, [1255-1256] verb. reg. welches so wohl als ein Neutrum mit dem Hülfsworte seyn, als auch als ein Reciprocum gebraucht wird, durch Irrthum von dem rechten Wege abkommen, in die Irre gerathen. Als ein Neutrum. Ein Hirte sucht seine Schafe, wenn sie von seiner Herde verirret sind, Ezech. 34, 12. Sie sind verirret im Lande, 2 Mose 14, 3.
Er fing zwey Seufzer auf, die aus der Brust verirrten, Zachar.
Aber als ein Activum, wie Offenb. 18, 23: sie sind verirret worden, in die Irre geführet worden, ist es im Hochdeutschen ungewöhnlich, obgleich das Nieders. vererren noch so gebraucht wird. Am üblichsten ist es als ein Reciprocum. Sich im Walde verirren. Ein Schaf, welches sich von der Herde verirret hat. Ein verirrtes Schaf. Ingleichen figürlich. So manches Herz, das sich verirrte, hat an dem Freunde einen Retter gefunden, Gell. Ihre verirrte Fantasie gebietet diese Schreckbilder. Daher das Verirren, und die Verirrung. Schon bey dem Notker ferirron.
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