Verheißen
, [
1251-1252] verb. irreg. act. (
S. Heißen,) welches ehedem für versprechen, promittere,
sehr üblich war, besonders für versprechen, etwas zu thun, oder zu geben. In
der Deutschen Bibel kommt es daher noch sehr häufig vor. Und verheißen ihnen
Freyheit, 2 Pet. 2, 9. Menelaus verhieß dem Ptolemäo, viel Gutes, 2 Macc. 4,
45. Was der Herr verheißen hat, 1 Mos. 15, 19. Das verheißene Land, Ebr. 11, 9.
Und so in hundert Stellen mehr. Im Hochdeutschen gebraucht man es am häufigsten
im engern Verstande, ein Gutes zu geben versprechen. Der verheißne Segen:
Folgen denn Ehre und Ansehen so gewiß der Tugend nach, als man uns in unsern
jüngern Jahren rednerisch verheißt? Gell. Anm. Schon bey dem Kero forakeheizan,
bey andern alten Schriftstellern theils nur heißen, theils auch geheißen und
beheißen, bey dem Opitz verheischen, im Nieders. verheten, welches daselbst
auch als ein Reciprocum gebraucht wird, sich verheißen, angeloben, etwas nicht
zu thun.
S. Heißen. [
1253-1254]