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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

Vergessen | | Vergeßlich

Die Vergessenheit

, [1235-1236] plur. inus. von dem Mittelworte vergessen, daher dieses, so wie jenes, so wohl im passiven als activen Verstande, gebraucht wird. 1. Im passiven, der Zustand, da etwas vergessen wird. In Vergessenheit kommen, gerathen, vergessen, werden. Bin ich denn so sehr bey dir in Vergessenheit gerathen? Etwas in Vergessenheit stellen, es vergessen, ist in der edlen Schreibart veraltet. 2. Im activen Verstande, der Zustand, da man etwas vergißt, in engerer Bedeutung, da man etwas leicht oder bald vergißt, das Unvermögen, sich an eine Sache wieder zu erinnern, in welcher engern Bedeutung doch Vergeßlichkeit üblicher ist. Gottesvergessenheit, Pflichtvergessenheit, Ehrvergessenheit, die vorsetzliche Unterlassung der thätigen Erinnerung an Gott u. s. f. Anm. Ehedem in der ersten Bedeutung nur der Vergeß, bey dem Kero Akezzalii, bey dem Notker Ageze, von dem veralteten Zeitworte agezzen, vergessen.
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