Der Verfall
, [
1217-1218] des -es, plur. car. der
Zustand, da ein Ding verfallen ist, oder zu verfallen drohet, in der
figürlichen Bedeutung von verfallen 2. In Verfall kommen oder gerathen. In
Verfall der Nahrung kommen, in Abnahme. Man geräth in Verfall, wenn sich die
Nahrungsumstände merklich verschlimmern. Eine Gewohnheit, eine Sache kommt in
Verfall, wenn sie nicht geübet, nicht beobachtet wird. Sich zum Verfalle
neigen. Den Verfall des Christenthumes beklagen. Im eigentlichen Verstande sagt
man nicht leicht der Verfall eines Hauses. Im Oberdeutschen auch Zerfall. Der
Verfall eines Wechsels, der Zustand, da er verfallen ist, da er unaufhaltbar
bezahlet werden muß. In einem etwas andern Verstande ist der Verfall eines
Pfandes, der Zustand, da es dem Inhaber anheim gefallen ist. Daher die
Verfallzeit oder der Verfalltag, die Zeit, da solches geschiehet, so wohl von
Pfändern, als auch von Wechseln und andern fälligen Zahlungen.