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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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Verdüstern

, [1211-1212] verb. reg. act. ein im Hochdeutschen ungewöhnliches Wort für verfinstern, von dem Niederdeutschen düster, dunkel, finster, ( S. dasselbe.) Wenn es 1 Tim 6, 3, 4. heißt: so jemand anders lehret, der ist verdüstert, und weiß nichts, sondern ist seuchtig in Fragen u. s. f. so ist wohl unstreitig, daß Luther damit die Düsternheit oder Finsterniß des Verstandes ausdrucken wollen, und dabey auf die nächste Abstammung des Wortes hier nichtlateinischer Text, siehe Image, von hier nichtlateinischer Text, siehe Image, Rauch, Dunst, gesehen, ob gleich dieses hernach figürlich Schwulst und Stolz bedeutet; eine Bedeutung, welche düster, finster u. s. f. nie gehabt noch haben können. Im ähnlichen Verstande sagt Gryphius:
Geht immer hin? geht, ihr verirrte Sinnen? Wählt, weil ihr so verdüstert seyd, Die schnöden Gläser vor Juwelen;
d. i. verfinstert.
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