Das Verderbniß
, [
1203-1204] des -sses, plur. inus. 1. Von
dem Neutro verderben, in dessen erster Bedeutung, der Zustand, da ein Ding
verdorben, aus einem anfänglich guten Zustande in den entgegen gesetzten
schlimmern gerathen ist, wo es füglich für das vieldeutige Verderben gebraucht
wird, so wohl im physischen als moralischen Verstande. Der Grad des
Verderbnisses flüssiger Körper. Wenn nichts das Verderbniß der Menschen
bewiese, so würde es der Stolz allein beweisen, Gell. (
S. auch Verderbtheit und Verdorbenheit.) 2. * Das
Verderben in der zweyten neutralen Bedeutung; ein im Hochdeutschen veralteter
Gebrauch. Hölle und Verderbniß werden nimmer voll, Sprichw. 27, 20. Hölle und
Verderbniß ist für (vor) dem Herrn, Sprichw. 15, 11. Anm. Sein Verderbnuss, für
Untergang, kommt schon in einer Verordnung Kaiser Friedrichs von 1236 vor.
Einige, selbst Hochdeutsche Schriftsteller gebrauchen es nach dem Muster der
Oberdeutschen im weiblichen Geschlechte. Endlich stieg die Verderbniß des
Menschen aufs höchste, Gottsch. Die Verderbniß der Sprache, eben ders. Die
Verderbniß des Menschen, Less. Indessen ist doch im Hochdeutschen das ungewisse
Geschlecht am gangbarsten.
S. -Niß.