Der Ursprung
, [
1157-1158] des -es, plur. die -sprünge,
welcher Plural doch seltener gebraucht wird, ob er gleich sonst untadelhaft
ist. 1. Der erste Anfang, das Entstehen, Entspringen eines Dinges, und die Art
und Weise, wie es entstehet. Im eigentlichsten Verstande ward daher eine
Quelle, ein Ursprung genannt, in welcher Bedeutung es schon bey dem Notker
vorkommt, und noch im Schwedischen gangbar ist. Im Deutschen gebraucht man es
im weitesten Verstande, von dem ersten Entstehen eines jeden Dinges. Der
Ursprung eines Flusses, der Ort, wo er entspringet, dessen Quelle. Der Ursprung
einer Stadt, ihr erstes Entstehen. Seinen Ursprung von etwas haben, herhaben,
hernehmen. Alle Dinge haben ihren Ursprung von Gott. Den Ursprung, auch wohl
die Ursprünge einer Sprache untersuchen, von welcher und wie sie entstanden
ist. Den Ursprung einer Krankheit erforschen. 2. Figürlich auch die wirkende
Ursache eines Dinges, wie Quell und Quelle. Gott ist der Ursprung alles Guten.
Du bist der Ursprung alles meines Unglücks. Anm. Diejenigen, welche in der
Partikel ur keine andere Bedeutung als des ersten kannten, haben auch dieses
Wort durch den ersten Sprung oder Anfang erkläret. Allein, diese Bedeutung hat
sie zwar in einigen, aber bey weitem nicht in allen Zusammensetzungen. Auch in
dieser ist ur gewiß nichts anders als er oder ent, und Ursprung stammet noch
von dem veralteten Neutro urspringen her, welches schon in dem Isidor aspringan
lautet, und wofür wir jetzt entspringen sagen. Daher heißt auch im Dänischen
der Ursprung Oprindelse.