Die Unzeit
, [
1141-1142] plur. die -en, eine
unschickliche, unbequeme, ungehörige Zeit, als der Gegensatz der schicklichen
oder bequemen Zeit. Die Fleischer sollen keine Farren zu Unzeiten, sondern
alles nach Jahreszeit, schlachten, in der Soester Polizey-Ordnung von 1650. Im
Hochdeutschen gebraucht man es nur im Singular mit dem Zeitworte zu und dem
verkürzten Artikel. Eine Rede, so zur Unzeit geschieht, Sir. 22, 6. Haltet an,
es sey zur rechten Zeit oder zur Unzeit, 1 Tim. 4, 2. Sie kommen mir heute zur
Unzeit, zu ungelegener Zeit. Das heißt, zur Unzeit schweigen, Gell. Ihr Spaß
ist sehr zur Unzeit angebracht.