Der Unverstand
, [
1135-1136] des -es, plur. car. der
Gegensatz von Verstand, doch nur so fern dieses Wort eine Fähigkeit der Seele
bezeichnet, so wohl das Unvermögen, aus einzelnen Empfindungen allgemeine
Wahrheiten herzuleiten, und den Zusammenhang derselben einzusehen, als auch,
und zwar am häufigsten, die Unterlassung des pflichtmäßigen Gebrauches dieses
Vermögens. Mit Unverstand reden, Hiob. 34, 35. Mit Unverstand eisern, Röm. 10,
2. Alle seine Sachen mit Unverstand anfangen. Viel Unverstand verrathen. (
S. Verstand.) So fern sich mit jemanden verstehen, mit
ihm einig seyn, bedeutet, war Unverstand, ehedem auch Uneinigkeit,
Mißhelligkeit, in welcher Bedeutung es aber längst veraltet ist.