Die Untreue
, [
1127-1128] plur. car. der Gegensatz der
Treue, (
S. dieses Wort.) Die Untreue eines Geschichtschreibers,
Mangel der Fertigkeit sich der Wahrheit auf das möglichste zu befleißigen. Die
Welt ist voll Untreu, Sir. 11, 30, Mangel der Fertigkeit in Beförderung des
Besten anderer, ingleichen Mangel der Fertigkeit in Erfüllung seiner Pflichten,
besonders vorsetzliche Nichterfüllung seines Versprechens. Die Untreue eines
Liebhabers, Nichterfüllung der versprochenen Liebe. Die Untreue des Gesindes,
Mangel der pflichtmäßigen Vermeidung der Entwendung des Eigenthumes ihrer
Herrschaft. Anm. Zu den Zeiten der Schwäbischen Dichter untriwe; in härtern
Mundarten, ohne e euphon. Untreu, welches auch in der Deutschen Bibel vorkommt.
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1127-1128]