Der Untergang
, [
1097-1098] des -es, plur. doch nur in der
dritten Bedeutung, die -gänge. 1) Eigentlich, die scheinbare Bewegung eines
Himmelskörpers unter den Horizont eines andern; der Niedergang, obgleich nicht
so häufig; bey den ältern Oberdeutschen Sedelgang. Der Untergang der Sonne.
Vor, nach Sonnen-Untergang. Der Untergang eines Sternes, dessen Verschwindung
unter dem Horizonte. Von der Himmelsgegend, wo die Sonne unter zu gehen
scheinet, ist es veraltet; indem Abend und West dafür üblicher sind. 2)
Figürlich ist der Untergang, das Aufhören des Daseyns eines Dinges, ingleichen
die Zerstörung der zweckmäßigen Ordnung der Theile eines Dinges; Lat.
Interitus. Der Untergang einer Stadt, so wohl die Zerstörung derselben, als
auch das Aufhören ihres Wohlstandes. Das Reich ist seinem Untergange nahe. Die
Handlung von dem Untergange erretten. 3) In einigen Gegenden wird die von
beeidigten Personen unternommene Besichtigung der Feld- und Flurgränzen, welche
an andern Orten der Übergang, ingleichen der Umgang heißt, der Untergang
genannt. Einen Untergang halten, die Feld- und Flurgränzen besichtigen. Da denn
eine solche Besichtigung der Stadtfelder der Oberuntergang, der Dorffelder aber
der Un- tergang genannt wird, so sehr auch das letztere das Ohr beleidiget. Die
Bedeutung des Vorwortes ist in diesem Falle dunkel.
S. Untergehen. [
1097-1098]