Untadelig
, [
893-894] -er, -ste, adj. et adv.
welches mit dem vorigen gleich bedeutend, und der Gegensatz des ungewöhnlichen
tadelig ist. Untadelich (untadelig) in allen Gebothen Gottes gehen, Luc. 1, 6.
Ein Bischof soll untadelich seyn, Tit. 1, 6, 7. Untadeliche Worte, Kap. 2, 8.
Dieses Wort ist vermittelst der Ableitungssylbe ig, so wie daß vorige mit haft
gebildet, welche in dem Gebrauche häufig für einander stehen. Es erhellet
daraus zugleich, daß die so gemeine Schreibart untadelich unrichtig ist; denn
wenn auch die Ableitungssylbe lich hier Statt finden sollte, so müßte das Wort
wenigstens mit zwey l untadelich geschrieben werden. Auf eben so fehlerhafte
Art schreibt man häufig adelich für adelig. Ein Hauptwort ist von diesem
Beyworte nicht üblich.