Unpaß
, [
881-882] adverb. welches der Gegensatz
des veralteten Nebenwortes paß ist, einigen Anstoß an der Gesundheit habend,
sich nicht völlig wohl befindend, ohne krank zu seyn, als welches mehr saget.
Unpaß seyn. Im Hochdeutschen wird dieses Wort in der edlern Schreibart selten
mehr gebraucht, öfter noch das folgende unpäßlich. Wachter und die meisten
Sprachforscher nach ihm leiteten dieses Wort von dem veralteten Comparativo
baß, besser, her, und wollten es daher wider alle Aussprache undaß geschrieben
wissen. Allein, bey 1 Paß ist bereits gezeiget worden, daß es zu diesem Worte
gehöret, so fern dasselbe im Niederdeutschen den gehörigen Zustand der
Gesundheit bezeichnet. Als ein Beywort wird es im Hochdeutschen nicht
gebraucht, indem dafür das folgende unpäßlich üblich ist. Aichinger und einige
andere Sprachlehrer nennen es ein unabänderliches Beywort, welches nur in der
ersten und vierten Endung üblich sey; ich weiß nicht, mit welchem Grunde, indem
es ein wahres Adverbium ist. Im Schwedisch. ist opasslig gleichfalls unpaß:
eben daselbst aber ist Impass, eine Beschwerde, ein Hinderniß, welches Ihre von
dem Ital. Impaccio herleitet.