Tünchen
, [
721-722] verb. reg. act. eigentlich,
mit einem flüssigen Körper überstreichen. Es ist indessen nur noch in engerer
Bedeutung gangbar, eine Wand oder Mauer mit flüssig gemachtem Kalke
überstreichen, welches im gemeinen Leben weißen genannt wird. Die getünchte
Wand, Apost. 23, 3. Wo ist nun das Getünchte, das ihr getüncht habt? Ezech. 13,
12. Mit Kalk tünchen. So auch das Tünchen. Anm. In den Monseeischen Glossen
tunichen, im Pohln. tynkowac, in einigen Niederdeutschen Gegenden dünken.
Entweder als ein Verwandter von tingere, wenn es nicht gar mit der Sache selbst
aus diesem Lateinischen Worte entlehnet ist, da es denn ein Verwandter von
tunken seyn würde; oder auch mit dem herrschenden Begriffe des Bekleidens,
Bedeckens. Bey dem Kero ist in dieser letzte Bedeutung Tunihhu, und bey dem
Ottfried Dunichu, ein Rock, Lat. Tunica. Im Dänischen ist dynnicke, täfeln. Im
Hebr. ist hier nichtlateinischer Text, siehe Image, tünchen,
welches zunächst zu Decke, Lat. Toga, zu gehören scheinet.
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721-722]