Der Tumult
, [
721-722] des -es, plur. die -e. 1. Das
Getümmel, eigentlich, der laute dumpfige Ton einer heftigen Bewegung wider
einander streitender Körper, und diese heftige Bewegung selbst. Der Tumult der
Geschafte.
In dem Tumult des Aufruhrs seinen Arm In Blut zu haben, Weiße.
Ach, wüßten sie, welch ein Tumult, welch ein Kampf
widerwärtiger Bewegungen diese Brust zerreißt! von Brawe. 2. In engerer
Bedeutung ist der Tumult die ungestüme und unordentliche Versammlung mehrerer,
besonders sich wegen einer Beleidigung Recht zu verschaffen; ein hoher Grad des
Auflaufs. Einen Tumult erregen, anfangen. Den Tumult stillen. Es erhebt sich
ein Tumult. Die damit verbundene Unordnung und das Getümmel unterscheiden den
Tumult von einem Aufstande. Der Aufruhr ist eine gewaltsame Auflehnung mehrerer
gegen die Unterobrigkeit; Empörung und Rebellion aber gegen den Landesherren.
Anm. Der Ton auf der Ableitungssylbe beweiset schon, daß dieses Wort zunächst
aus dem Lateinischen Tumultus entlehnet ist, obgleich dieses mit unserm
Getümmel und tummeln zu Einem Geschlechte gehören. Eben daher sich auch
tumultuiren, einen Tumult oder Auflauf erregen, der Tumultuant, des -en, plur.
die -en, Personen, welche tumultuiren, tumultuarisch, auf eine ungestüme und
unordentliche, geräuschvolle Art, und in weiterer Bedeutung, im höchsten Grade
unordentlich und ungestüm. Tumultuarisch verfahren, mit Beseitigung der
gehörigen Ordnung.