Die Trietze
, [
679-680] plur. die -n, nur in einigen
Gegenden, besonders Niederdeutschlandes, eine Rolle, Scheibe oder Rad, eine
Last über dieselbe in die Höhe zu ziehen; ingleichen eine Winde, Lasten daran
aufzuziehen. Daher trietzen, vermittelst einer solchen Scheibe oder Rolle
aufziehen. Es ist das Intensivum von dem noch hin und wieder im Niederdeutschen
üblichen drysen, tryssen, winden, vermittelst einer Rolle oder Winde ziehen;
welches wieder von dem alten trahen, trahere, tragen, Franz. trasser, ziehen,
oder auch von drehen abstammet. Im Nieders. ist Trisel, ein Wirbel, Kränsel,
und triseln, sich im Kreise umdrehen. Eben daselbst ist Trye, das kleine Rad in
der Winde, um welches das Seil läuft.
S. Tresse und Tragen.