Trieglich
, [
679-680] -er, -ste, adj. et adv. von
dem Neutro triegen, jemandes Erwartung zu dessen Nachtheil nicht erfüllend. Das
Eis, die Hoffnung, das Wetter ist trüglich. Von dem Activo triegen, ist
betrieglich üblicher, obgleich trüglich in dieser Bedeutung noch in der
Deutschen Bibel vorkommt. Trüglich handeln, Röm. 3, 13. Trügliche Arbeit, 2
Cor. 11, 13. So auch die Trieglichkeit. Dieses Beywort kann so wohl von dem
Zeitworte triegen, als von dem Hauptworte Trug abstammen, (
S. -Lich,) daher lassen sich beyde Schreibarten
vertheidigen. Indessen läßt es sich in der neutralen Bedeutung bequemer von
triegen, in der activen aber besser von Trug ableiten, daher man auch lieber
betrüglich als betrieglich spricht und schreibt.