Das Treffen
, [
657-658] des -s, plur. ut nom. sing. 1.
Ein Gefecht, die Handlung, da zwey gegenseitige Parteyen mit einander
handgemein werden; wo es, ohne Rücksicht auf die Stärke beyder Parteyen, oder
auf die Art des Gefechtes, üblich ist, und daher noch zuweilen von einzelnen
Personen gebraucht wird, ob es gleich von zwey aus mehrern Personen bestehenden
Parteyen am gewöhnlichsten ist. Ein Treffen halten oder liefern, welches
besonders von zahlreichen Haufen gebraucht wird. Das Treffen geht an. Einem
Treffen ausweichen. Es auf ein Treffen ankommen lassen. Es kommt zum Treffen,
zum Gefecht, zur Schlägerey. Als es zum Treffen kam, auch figürlich, als es zur
Sache selbst kam. Wenn von Kiegesheeren die Rede ist, so sind Schlacht und
Treffen von einem Gefechte zwischen zwey zahlreichen Heeren am üblichsten,
dagegen man von einzelnen Haufen derselben die Wörter Gefecht, Scharmützel u.
s. f. gebraucht. Im gemeinen Leben hingegen wird Treffen in seiner alten
ursprünglichen Bedeutung noch von einem jeden Gefechte gebraucht. 2. In dem
Kriegeswesen wird auch eine aus drey oder mehrern Reihen Soldaten bestehende
und in Schlachtordnung befindliche Linie Soldaten, ein Treffen genannt. Das
Vordertreffen, das Hintertreffen ? welche man mit dem Vortrabe und Nachtrabe
nicht verwechseln muß. Das erste Treffen, das zweyte Treffen und so ferner.
Anm. Es scheinet nicht, daß dieses Wort der bloße Infinitiv des vorigen
Zeitwortes sey; es hat vielmehr alles Ansehen eines eigenen vermittelst der
substantiven Ableitungssylbe -en gebildeten Hauptwortes. Der Stammbegriff ist
nicht so wohl der Begriff der Begegnung, des auf einander Treffens, als
vielmehr des Schlagens, welcher auch in dem Wort Schlacht herrschet. Wenn
dieses aber mehr von großen und blutigen Gefechten, Treffen aber von minder
großen gebraucht wird, so scheinet solches daher zu rühren, weil Schlacht ein
Intensivum von schlagen ist. Ehedem waren für Treffen auch die Wörter Volkwig,
Puneife, (pugna, pugnatio,) Streit, Volksstreit u. s. f. üblich.