* Trecken
, [
657-658] verb. reg. act. et neutr.
welches im letztern Falle das Hülfswort haben erfordert. Es ist im
Hochdeutschen unbekannt, dagegen aber in ganz Niederdeutschland für ziehen
üblich, in dessen sämmtlichen Bedeutungen es daselbst gebraucht wird, hier aber
nur um einiger Kunstwörter willen einen Platz findet. Es ist ein Intensivum von
tragen, so fern es ehedem auch ziehen bedeutete, und von dem Latein. trahere.
In einigen gemeinen Oberdeutschen Mundarten lautet dieses Wort trächten,
trochen, trähen. Auch recken ist damit verwandt. (
S. beyde.) Auch im Bergbaue Ober- und Niedersachsens ist
trecken, Berge oder Erz auf den Stollen und Strecken fortziehen, daher die
Knaben, welche dazu bestimmt sind, Treckjungen genannt werden.