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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

Trachten | | Das Tractament

Trächtig

, [635-636] -er, -ste, adj. et adv. welche Grade, doch nur in der veralteten ersten Bedeutung üblich sind, von Tracht, in der veralteten Bedeutung so wohl des Ertrages, als auch einer Bürde. 1) * Fruchtbar, tragbar; eine im Hochdeutschen veraltete Bedeutung, welche noch im Oberdeutschen gangbar ist. Den Erdboden trächtig machen, fruchtbar. Ein trächtiges Geländ, Bluntschli, ein fruchtbares Land. Die trächtigen Felder des Rheins, Opitz.
Man hört mit Kümmerniß die böse Zeitung sagen Im trächtigen Peru, eben ders.
2) Mit Leibesfrucht schwanger seyn, von den Thieren, wofür in der edlern Sprechart tragbar und tragend üblich ist. Eine trächtige Hündinn. Trächtig seyn, werden. Da denn auch wohl das Hauptwort die Trächtigkeit von dem Zustande üblich ist. Anm. Im Nieders. drägtig, Schwed. drägtig. Es ist von Tracht, eigentlich Tracht habend. In einträchtig, zwieträchtig, niederträchtig, hat es noch andere Bedeutungen.
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