Der Thron
, [
587-588] des -es, plur. die -e, im
biblischen Sinne, -en, ein feyerlicher erhabener Sitz, so fern er das
feyerliche Unterscheidungsmerkmahl der fürstlichen, besonders aber der
königlichen kaiserlichen Würde ist. Auf dem Throne sitzend Audienz geben. Der
König von Ninive stund auf von seinem Thron, Jon. 3, 6. In weiterer Bedeutung
wird es auch von erhabenen Sitzen geringerer Personen bey feyerlichen
Gelegenheiten, z. B. eines Statthalters, Bischofes u. s. f. gebraucht.
Figürlich bedeutet es sehr häufig die höchste obrigkeitliche Würde und Gewalt,
wo es von der kaiserlichen, königlichen und päpstlichen Würde am gewöhnlichsten
ist, von der fürstlichen seltener, und von einer geringern gar nicht gebraucht
wird. (
S. auch Stuhl.) Den Thron besteigen, auf den Thron
gelangen. Sich auf den Thron schwingen. Jemanden von dem Throne stoßen, ihn auf
den Thron setzen. Seinen Thron befestigen. Einem Könige auf dem Throne
nachfolgen oder folgen. In dem neuen Testamente werden gute Engel höherer Art
einige Mahle Thronen genannt, vermuthlich, so fern sie vor den andern mit
vorzüglicher Würde und Gewalt bekleidet sind. Anm. In dem alten Fragmente auf
Carln den Großen kommt dieses Wort zuerst vor, wo es aber von der Kirche
gebraucht wird. Die ältern Schriftsteller bedienen sich dafür anderer
Ausdrücke; der alte Übersetzer Isidors Hochsetli, Kero und Notker Stuol, und
Willeram Herstuol. Es ist also aller Wahrscheinlichkeit nach aus dem Lat.
Thronus in die Deutsche Sprache aufgenommen worden. Der Plural Thronen ist bloß
biblisch.