Der Thon
, [
581-582] des -es, plur. doch nur
zuweilen von mehrern Arten, die -e, besser Thonarten, eine zähe, schlüpfrige
und fette Erdart, welche an der Zunge klebt, im Wasser zu einem Teige wird, der
sich auf der Scheibe drehen lässet, mit den Säuren im Wasser aufbrauset, und in
dem Feuer erhärtet, daher sie sehr bequem ist, allerley Gefäße daraus zu
verfertigen, (
S. Töpfer.) Man findet den Thon von allerley Farben,
welche von den beygemischten metallischen Theilen herrühren. Weißer, grauer,
blauer Thon, u. s. f. Pfeifenthon, Porzellan-Thon, gemeiner Töpferthon, welcher
letztere auch Letten, und im Niedersachsen auch Dwa genannt wird. Anm. Das Wort
ist wohl nur im Oberdeutschen einheimisch, indem es in den Niederdeutschen
Mundarten und den mit ihnen verwandten Sprachen nicht befindlich zu seyn
scheinet. Die Dänen nennen den Thon Leer, die Engländer Clay, und einige
Niederdeutsche gleichfalls Kley. Frisch glaubte, daß es mit dem Griech.
hier nichtlateinischer Text, siehe Image, Erde, verwandt sey;
allein, da es in dem zu Augsburg 1483 gedruckten Buche der Natur ausdrücklich
Tahen lautet, so siehet man wohl, daß er den Nahmen so einer Dehnbarkeit hat,
und zunächst mit dem Intensivo dehnen, und dessen veralteten Stammworte dehen
verwandt ist. (
S. Dehnen und Dohne.) Um deßwillen wird es im
Hochdeutschen auch mit einem th geschrieben, obgleich andere es mit einem D
schreiben, Frisch aber gar Tohn daraus machte.