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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

Die Thatsache | | Die Thaubeere

Der Thau

, [567-568] des -es, plur. doch nur zuweilen von mehrern Arten, die -e, eine Menge Zarter wässeriger Dünste, welche, so wohl in Abwesenheit der Sonne, als auch des Morgens bald nach ihrem Anfange, unvermerkt aus dem Dunstkreise auf die Oberfläche der Erde fallen. Der Thau ist ein zärterer und dünnerer Dunst als der Nebel, welcher aus verdickten Dünsten bestehet. Der letzte findet so wohl bey Tage als bey der Nacht, der erste aber nur von dem Untergange der Sonne bis zu ihrem Anfange Statt. Der Thau fällt. wenn sich diese Dünste auf der Oberfläche der Erde in zarte Tropfen auflösen. Auch die kleinen Wassertropfen, welche man nach einem gefallenen Thaue auf den Blättern der Pflanzen und Gewächse findet, führen den Nahmen des Thaues, ob sie gleich nicht allemahl von dem Thaue herrühren, sondern auch oft des Nachts aus den zarten Öffnungen der Pflanzen selbst hervor schwitzen. S. auch Honigthau und Mehlthau. Anm. In dem Isidor Dau, bey dem Notker Tou, bey dem Willeram Toiune, im Nieders. Dau, mit andern Endlauten im Angels. Deawe, im Engl. Dew, im Dän. und Holländ. Dug, im Schwed. Dagg, im Isländ. Diogg, im Lat. Ros, im Griech. hier nichtlateinischer Text, siehe Image, womit das Slavon. und Wend. Rosa überein kommt. S. Thauen. [567-568]
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