Der Teller
, [
551-552] des -s, plur. ut nom. sing.
Diminut. das Tellerchen, Oberd. Tellerlein, ein Geschirr, die Speisen bey der
Mahlzeit auf demselben zu zerschneiden. Hölzerne Teller, welche aus ganz ebenen
runden Bretern bestehen, ehedem aber viereckt waren. Irdene oder thönerne,
porcellanene, zinnerne, silberne Teller, welche eine flache Vertiefung haben.
Suppenteller, in welchen diese Vertiefung größer ist, zum Unterschiede von den
flächern Speisetellern. Ingleichen wegen der Ähnlichkeit in der Gestalt, der
Präsentier-Teller, Spielteller u. s. f. Um eben dieser Ähnlichkeit willen,
pflegt man auch wohl die hohle Hand, den Handteller zu nennen. Anm. Im mittlern
Lat. Talierium, im alt Franz. Tailleor, im Ital. Tagliero, im Böhm. Taljre, im
Dän. Tallerken, im Schwed. Tallrick, im Finnländ. Talricki, im Russischen
Tarelka; welches letztere insgesammt aus dem Deutschen Tellerchen, Nieders.
Tellerken, entlehnt zu seyn scheinet. Wenn die Teller von Anfange an eine
flache Vertiefung gehabt hätten, so würde dieses Wort sehr wahrscheinlich mit
dem vorigen Telle von einem veralteten tel, tief, niedrig abgeleitet werden
können, (Siehe Thal.) Allein, da sie ursprünglich flache und zwar viereckte
Breter waren, wie die hölzernen Teller oft noch sind, so muß man wohl das
Zeitwort theilen, spalten, schneiden, Franz. tailler, Ital. tagliare, als das
Stammwort ansehen, und zwar entweder, so fern die ursprünglichen Teller
gespaltete Breter waren, oder auch, so fern man die Speisen auf denselben zu
zertheilen oder zu zerschneiden pflegt, daher ein Teller im mittlern Lat. auch
Scissorium genannt wurde. In einigen Oberdeutschen Gegenden ist dieses Wort
ungewissen Geschlechtes; das Teller. Übrigens ist dafür in einigen Gegenden
auch Plendel üblich, so wie die hölzernen Teller im Niederd. Bricken, Breter,
genannt werden.